FREDI BUCHLI
KUNSTPROJEKTE

Projekte

Projektarbeit:
Die Projekte entstehen aus der Dringlichkeit des Alltages und werfen Fragen auf. Die Arbeiten entwickeln sich aus der vertieften Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema. Der Prozess wird schriftlich dokumentiert, der Inhalt dem Thema gerecht gestalterisch umgesetzt.


Seit 2023

Animismus


Papas Haarbürste
Weil Mama nicht wollte, dass Papa mit seinen schmutzigen Schuhen und Kleidern in die Wohnung kam, haben sie im Keller in der Waschküche eine Dusche und ein WC installieren lassen. Vorher hat sie ihn jeweils, wenn er mit seinen Gartenschuhen die Kellertreppe hinauf gestapft kam und unschlüssig im Gang stand, händeringend in den Keller zurück spediert, fahr miar ab mit dena Schuha!
Im Heizungsraum neben der Waschküche richteten sie eine kleine Garderobe ein, davor ein Stück Restteppich auf dem Betonboden damit Papa nicht kalte Füsse bekam. 65 Jahre wohnten sie dort, Papa starb im August 2020, Mama ging neun Monate später ins Altersheim. Ein Jahr später räumten wir das Haus. In der Werkstatt neben dem Heizungsraum fand ich in einem Werkzeugkasten neben dem Veloflickzeug Papas Haarbürste. Duschen in der Waschküche, Anziehen in der Heizung und am Schluss Strählen in der Werkstatt. Ich erinnere mich, dass mir Mama plötzlich mit dieser neumödigen runden Art von Haarbürste am Morgen durchs Haar fuhr, die reissen weniger an den Haaren, meinte sie. Sie hatten nur wenige Borsten und jede Borste hatte ein kleines Köpfchen. Bald wurde sie wieder von einer Normalen abgelöst und offensichtlich hat Papa eine von diesen runden Wunderdingern in sein Kellerreich hinunter genommen und da Mama nichts davon wusste und nur diejenigen im Badezimmer manchmal auswechselte, tat diese Haarbürste jahrzehntelang ihren Dienst im Keller. Ich konnte sie nicht in die Abfallmulde werfen, wie fast alles andere der Werkstatt. Diese extrem verbrauchten Werkzeuge. Und wenn Papa einmal einen neuen Schraubenzieher kaufte, dann blieb der alte im Gestell. Für etwas ist alles nochmals gut. Genau wie die Haarbürste jetzt für mich. Sie ist beseelt und aufgeladen von einer Lebenszeit, von der Lebenszeit meines Vaters. Sie ist stellvertretend für Papas ganze Werkstatt, stellvertretend für sein Leben, als Erinnerungsstück, aufgeladen von Jahrzehnten eines Lebens zwischen Arbeit, Essen, Sport, Werkstatt und Garten. Sie stellt jedoch auch etwas Neues dar. In dem ich sie aus ihrem angestammten Kontext nehme, geschieht eine Umdeutung, eine Verschiebung. Die neue Umgebung gibt ihr einen neuen Inhalt und eine neue Bedeutung. Auf dem Sockel wird sie zum Museumsstück, wirft Fragen auf, erzählt Geschichten und provoziert im Betrachter eigene Erinnerungen, Geschichten und Fragen. Vielleicht kann sich jemand an diesen Typ Haarbürste erinnern, vielleicht irritieren die Haare in der Bürste, vielleicht findet man das gruusig, vielleicht fragt man sich, was das soll, vielleicht löst es eigene Geschichten aus.
Beseele ich einen Stein, oder ist der Stein beseelt? Es kann gar nicht anders sein als dass er beseelt ist, mit der Geschichte, die ein Stein erlebt hat. In den Alpen mit der Aufschichtung der Kontinentalplatten, dem hohen Druck über Millionen von Jahren, den Gletschern, die darüber kratzten und die Flüsse, die ihn formten und wegtrugen, den Stein.
Ich habe aus der Kindheit den Animismus mitgenommen, alles ist lebendig, beseelt. Vielleicht ist es am Baum, auf der Birke neben unserem Haus entstanden, vielleicht im Schnee. Ich habe mich als Kind immer wohl und geborgen gefühlt auf der Birke, auf den festen Ästen des Baumes, auf der schwankenden Krone und je höher ich hinauf stieg und je dünner die Äste wurden, desto sicherer fühlte ich mich, den Stamm umarmend, fest haltend, und einfach mitgehend mit dem Wind, dem Churer Föhn, dem Schwung, wie ein Kreisen im Universum, hoch über dem Boden, auf Dachhöhe des Hauses, dem Himmel ein wenig näher. Oder eingewühlt in den Schnee, nahe am Schneekristall, wenn ich auf den Skiern im hohen Pulverschnee landete, einen Moment liegen blieb und mich aufgehoben fühlte in diesen luftigen Schneekristallen. Im Sommer auf einer Wanderung die Hand im kühlen, nassen Gras, die Energie und der Geruch der Erde, des Grases, dem Tau auf dem Gras, der Blumen, der Käfer. Die Wohligkeit des Wassers habe ich erst viel später entdeckt, beim Untertauchen als eine Urerfahrung mit totaler Geborgenheit und dem Auftauchen als Realitätserfahrung. Warum ist ein massgeschneidertes Möbel eines Schreiners wertvoller als ein industriell hergestelltes Möbel? Und die Gegenstäde um mich herum laden sich auf, je länger ich sie habe und benutze. Vielleicht ist das die Ehrfurcht vor dem Alter.
Am besten spürt man die Wesenheit, die Beseeltheit im einem Kunstwerk. Warum sind dermassen viele Menschen von den Bildern Van Goghs so berührt und begeistert. Seine Werke sind nicht nur von hoher gestalterischer Qualität, sondern energiebeladen und zeigen das Seelenleben, das Innere des Malers, seine aus dem Moment intuitiv dargestellte Befindlichkeit. Vor solchen Kunstwerken bleibt man stehen, lässt sich ein und wird berührt. Bei all zu konstruierten, unpersönlichen Werken passiert das weniger. Und ein kitschiges Sonnenuntergangsfoto ist im Moment schön und nach fünf Sekunden langweilig. Ein Van Gogh behält die Energie, öffnet sich immer wieder neu und fasziniert dauerhaft.


Mamas zwei mechanische Wecker vom selben Fabrikat, der ältere mit abgebrochenem Rädchen für die Weckerzeit, der Neuere voll funktionstüchtig. Diese Wecker hörte ich morgens manchmal im Kinderzimmer läuten und wusste, bald kommt Mama und holt uns aus dem Bett, schnell nochmals schlafen.


Mamas Rüstbrettli, auf beiden Seiten in der Mitte drei Millimeter weniger Holz. Wieviele Jahre, wieviele Zwiebeln?




Seit 2021

1000 und 10`000 Jahre Stein am Rhein

Der Rhein fliesst bereits seit rund 15 Millionen Jahren durch Europa. Der jetzige Flusslauf bildete sich während der Eiszeit, vor etwa 10`000 Jahren. Mit dem Rückgang der Gletscher formten riesige Mengen Schmelzwasser Bäche, Flüsse und Seen.
Stein am Rhein liegt seit gut 1000 Jahren am Rhein. Mit dem Umzug des Klosters St. Georgen von Hohentwilen an den Rhein im Jahre 1007 entwickelte sich das Städtlein. Die tausend jährige Geschichte ist an allen Ecken und Enden sicht- und spürbar.

In meinen Arbeiten nehme ich die dichte Atmophäre der Kulturgeschichte des Städtleins in der skizzenhaften und verdichteten Strichführung auf.
Der Rhein ist immer hier mit seiner Ruhe und Kraft. Er fliesst beständig und doch ist er immer da, er ist einfach immer da, trotzdem er in grosser Menge vorbei fliesst. Der Fluss ist immer derselbe und doch jeden Augenblick neu. Diese atmospährische Dichte wird als Farbraum in flächige Schichten umgesetzt (Holzschnitt).

Geschichte ist keine unverrückbare Wahrheit, sondern ein fluides Kontinuum, das bis in die Gegenwart hineinwirkt.


Schifflände Stein am Rhein

Tusche auf Papier, 30x40
2022



Kloster St. Georgen am Rhein (Gründungsort von Stein am Rhein)
Tusche auf Papier, 30x40
2023


Seit 2019

Was ist ein Gutes Leben?



Die statistischen Antworten auf diese Frage sind in der ganzen Welt die gleichen. Gesundheit, Liebe, Geld.

Die individuellen Antworten sind alle anders. Sie beschreiben den Alltag, die Tage, die Stunden, die Momente, die Wünsche, die Tätigkeiten, die Beschäftigungen, die Hoffnungen, die Gegenwart, die Geschichte, die Zukunft. Das Gute Leben in allen Facetten.

Die Geschichten bringen mich in einen Augenblick des Daseins. Sie entstehen aus Gesprächen auf der Strasse und der Umgebung von Stein am Rhein. Sie werden mit einem Bild eines Baumes begleitet. Die Bäume sind für mich das konstante Dasein, der Inbegriff der Konstanz und Standhaftigkeit, das kein Glück und keine Tragik kennt, einfach da ist in seiner Ruhe und Kraft, wie der Rhein.
Bei spontanen Begegnungen, wiederholten Begegnungen, Freundschaften, entstehen aus diesen Gesprächen Geschichten, Lebensläufe, Lebensentwürfe, Lebensweisen, Lebensgeschichten oder Momentaufnahmen, Aufnahmen des Guten Lebens.

28.12.2021
Nur Blut, nur Blut, ich kann es gar nicht zusammen nehmen, nur Blut, sagt die Frau mit dem roten Hundesäckli in der einten und dem Handy in der anderen Hand. Ja, er hat ein Nierenproblem, mein Blacky und schaut liebevoll den Hund an. Der Blacky sitzt ruhig da, die Augen blinzeln müde, sie gehen langsam auf und zu, als würde er gleich einschlafen. Sitzend streift er sein Hintern über die Wiese, am Gesäss stört ihn etwas. Dann schaut er schnuppernd zu mir und blinzelt vertrauensvoll. Er ist halt schon ein älteres Modell, 14 jährig und seit einiger Zeit hat er ein Nierenproblem und bekommt deshalb nur Nierendiätfutter. Das hat geholfen. Jetzt muss ich wieder konsequenter darauf schauen. Sie macht ein Foto des Blutflecks, für den Tierarzt, zum Zeigen. Vielleicht hätte der Blacky lieber eine schöne Wurst, sage ich. Ja das hätte er sicherlich, sagt sie ernst, aber die Hunde sollten nichts Schweiniges essen, das tut ihnen nicht gut. Uns Menschen auch nicht, aber auf einen guten Salami kann doch niemand verzichten. Auf Wiedersehen, alles Gute.


Seit 2020

Projekt Abschied

Nach mehrjähriger Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit und meinem Ursprung (Projekt Avers) und meiner Zukunft, den Fragen nach dem Guten Leben, der Vergänglichkeit, dem Sterben und dem Jenseits (Projekt Dolce Vita), befasse ich mich nun mit meinem Abschied, dem Abschied aus dem irdischen Leben.
Ich verfasse Abschiedsbriefe an Personen, die mich im Leben begleiteten und begleiten. Die Briefe werden nicht verschickt, sondern als Geschichten in einem Sammelband zusammen gestellt.

Neben den Abschiedsbriefen besteht der Sammelband aus:

Träumen
Seit 2020 arbeite ich am Thema Abschied. Meine Träume in dieser Zeit integriere ich in den Sammelband als Briefe aus meinem Inneren.

Erhaltenen Briefen
In den 80er Jahren hat man sich Briefe geschrieben. Ich habe alle behalten und sie zu meiner Überraschung 40 Jahre später bei einer Estrichräumaktion gefunden. Ein Erinnerungsschatz, der mit meinen heute geschriebenen Abschiedsbriefen ein Erinnerungsraum entfaltet.

Würdigungen
Als Würdigung meines Lebens schreibe ich mir auch selbst und erzähle der unbekannten Frau der Pobstei Wagenhausen mein Leben, meine Lebensläufe und Erinnerungen. Ich habe sie bei einem Spaziergang bei der Probstei Wagenhausen getroffen und danach habe ich in meiner Phantasie ihr mein Leben erzählt.

Morgenfrische Morgenruhe
Als Vorspann zu einigen Briefen beschreibe ich Stimmungen und Athmosphären über dem Bodensee, Untersee und Rhein.

Tagesthemen NZZ Briefing, das Wichtigste zum Start in den Tag:
Aktuelle politische, kulturelle, gesellschaftliche Schlagzeilen aus dem täglichen Newsletter der NZZ kopiere ich zwischen die Texte. Dadurch verwebt sich die Vergangenheit mit der Gegenwart.


Künstlerische Umsetzung des Themas Abschied

Die Briefe, die Texte und die Textsammlung sind für mich keine literarischen Arbeiten, sondern eine künstlerische, eine gestalterische Umsetzung dieses Themas. Es ist für mich momentan die geeignete Form, das Thema künstlerisch anzugehen und in eine Form und einen Raum zu bringen. Die Geschichtensammlung ist ein Erinnerungsraum. So können einzelne Briefe oder Gruppen von Briefen veröffentlicht werden. Ich sehe die Möglichkeit, sie als Sprachaufnahmen, von mir selbst gesprochen, an einer Ausstellung innerhalb dieser Thematik zu zeigen. Allenfalls entstehen mit der langen und vertieften Auseinandersetzung neue, zusätzliche Umsetzungsformen.


Seit 2021

Projekt Natur - Kultur

Der Mensch kultiviert die Natur
Die Natur kultiviert den Menschen



Schilfgras und Fundstück  (Wärmetasche für Kinder)


 

Pfahl mit Muscheln im Rhein


 

Natur macht Kultur


 

2017 - 2020

Projekt DOLCE VITA

Auf der Suche nach dem ParadiesGeschichten und Bilder aus Genua

Das Projekt kreist um Fragen zur Gegenwart und zur Zukunft. Nach mehrjähriger Auseinandersetzung mit meinem Ursprung, der Vergangenheit, beschäftige ich mich mit dem Gegensatz, der Zukunf, der Vergänglichkeit, dem Tod und dem Jenseits. Aufgetaucht sind deshalb auch Fragen zur Gegenwart: Was ist ein gutes Leben?

Was ist ein gutes Leben?
Es entstehen Texte aus Gesprächen im Alltag zu der Frage, Was ist ein gutes Leben?Mir geht es nicht um die statistischen Werte zu dieser Frage (Gesundheit, Liebe, Geld etc.), sondern um die Gestaltung des Alltages, der Befindlichkeit, der Tätigkeiten, der Interressen, der Haltungen, der Wünsche, der Lieben, der Sehnsüchte. Das Gehörte schreibe ich als Geschichten zum Guten Leben auf, die in einem Sammelband zusammengestellt sind.

Zu diesen vier Fragen enstehen Zeichnungen und Bilder von Kirchenräumen, Monothypien und grossflächige abstrakte Pastellbilder (Atmosphärenräume).


Bild zum Leben
Genua
Oeltempera auf Gewebe 25x35, 2018


Bild zur Vergänglichkeit
2019
Monothypie
Aquarell auf Papier
25x35

Bild zum Sterben
Pastell auf Oel auf Leinwand
60x65, 2019

Bild zum Jenseits
Pastellkreide auf Leinwand
100x125, 2019

dolce vita.pdf (2.78MB)
dolce vita.pdf (2.78MB)




2014 bis 2017

Projekt Avers

Auf den Spuren meiner Herkunft

Projektidee:
Das Avers ist meine Heimatgemeide (Bürgerort). Mein Vater ist noch hier aufgewachsen, ich jedoch in Chur. Seit 30 Jahren lebe ich als bildender Künstler in Frauenfeld.
Seit drei Jahren widme ich mich dem Thema Herkunft und spüre meinen Wurzeln nach.
Entstanden ist eine Dukumentation mit Texten über die Erlebnisse, die Recherchen, die Informationen zu meiner Spurensuche im Hochtal Avers. Wer waren meine Vorfahren, wie lebten sie auf über 2000 Metern über Meer? Wie lebte mein Vater, die Familie meines Vaters im Avers, wie waren die Lebensbedingungen? Warum war mein Vater wie er war?
Mit den Texten entstanden sind Zeichnungen, Pastell- und Oelbilder aus den Recherchen über meine Herkunft, beeinflusst auch durch die geologische, geografische, geschichtliche und kulturelle Situation dieses Hochtales: Die Bildung der Alpen vor 100 Mio. Jahren, die letzte Eiszeit, die Walsereinwanderung im 13. Jahrhundert, die Orientierung für lange Zeit vorwiegend gegen Süden über die Alpenübergänge nach Italien, das heutige Leben auf über 2000 Meter über Meer.

Zentral war das Erspüren der Landschaft, das Durchstreifen der seit der letzten Eiszeit wenig veränderten Gegend. Wesentlich jedoch waren auch die Kontakte und Gespräche mit den Bewohnern des Tales, welche teilweise die Buchlis noch kannten. Mein Vater verliess das Tal nach der Schule ca. 1945, sein Vater und sein Bruder folgten ihm kurze Zeit später nach Chur. In Juf, mit 2126 M.ü.M. die höchst gelegene ganzjährig bewohnte Siedlung Europas, steht noch das Buchlis Hus, 1649 erbaut. Von meinem Urgross- vater (1843-1925) noch bewohnt.

Ausführliche Information über das Projekt:



Ausstellungen des Projektes im Avers und in der Stadtgalerie Baliere in Frauenfeld
Die Ausstellung im Avers mit vier Ausstellungsorten über das Tal verteilt zeigten das ruhige und atmosphärisch dichte Avers, jedoch auch das Spektakuläre. Meine Spurensuche zu meinen Vorfahren, die Geografie, die Geschichte, die Kultur des Tales und meine Person wurden in den Bildern sichtbar.

Bei den beinahe 200 Zeichnungen und Bildern bewegt sich der künstlerische Prozess von figurativen Skizzen und Bildern in die Abstraktion. In allen Werken geht es um die dichte atmosphärischen Stimmung des Avers: Dem Himmel ein wenig näher.


Dem Himmel ein wenig näher

Pastell auf Leinwand
100x125, 2016


Ida Bleuer-Klucker von Avers-Cresta
Geboren 07.04.1923
Bleistift auf Papier, A4, 2014

Buchlis Huus in Avers-Juf,
erbaut 1649


2015

Kirchenprojekt

75 Jahre Kunst Thurgau: Jubiläumsausstellung
Shed im Eisenwerk, Frauenfeld
24. Oktober bis 15. November 2015

Mein Beitrag in der Ausstellung bestand aus 77 Zeichnungen und Bildern zum Thema:
Geografische und kirchliche Verortung und Verankerung der aktuellen Mitglieder der kunstthurgau.

An welchem Ort und in welcher Umgebung arbeiten die Kunstschaffenden der kunst thurgau? Wo und in welcher Umgebungsatmosphäre entstehen die Arbeiten? Welche Kirche als öffentlicher Raum und möglicher Rückzugsort für die Kunstschaffenden befindet sich in der Nähe? Die religiöse Zugehörigkeit der Kunstschaffenden ist unwichtig. Kirchen sind ein altes kulturelles Gut und bieten in der Regel ein ruhiges, atmosphärisch dichtes, geschichtlich und kulturell reiches Raumgefühl. Sie sind öffentlich zugänglich und meistens offen. Die Kirchenzugehörigkeit bleibt offen und das Geheimnis der Kunstschaffenden.



Kirche St. Johannes in Tobel mit Kompturei
Tusche auf Papier, A4, 2015



Kirche St. Johannes in Tobel
Tusche auf Papier, A4, 2015


2011 bis 2013

Projekt Kloster Fischingen im Tannzapfenland

Das Kloster, die Landschaft, der Wald, das Tannzapfenland, die Iddaburg und der Weg zwischen Frauenfeld und dem Kloster entlang der Murg stehen im Zentrum. Zwei Jahre befasste Fredi Buchli sich vertieft mit diesen Themen. Es ist ein schriftlicher Bericht und es sind Skizzen, Zeichnungen, Landschaftsbilder und Klosteransichten entstanden. Gegenständliche Landschafts- und Klosterbilder werden in einem Abstraktionsprozess vereinfacht und auf das Wesentliche konzentriert. Diese teilweisen grossflächigen Bilder sind flächig gemalt und auf der Vertikalen aufgebaut, welche die Landschaft durch ihre hochaufschiessende Waldlandschaft charakterisiert.

Die Zeichnungen und Bilder zeigen meine vertiefte Auseinandersetzung mit den gestalterischen, sozialen, kulturellen und geheimnisvollen Themen des Klosters Fischingen in der kontrastreichen Landschaft des Tannzapfenlandes. Die Vertikale, mit den in den Himmel aufschiessenden Bäumen, ist charakteristisch. Auf kleinstem Raum treffe ich auf eine dunkle, feuchte, modrige Enge, auf lichtdurchfluteten Wald und auf eine helle Weite. Die barocke Ueppigkeit des Klosters kontrastriert mit der einfachen Lebensweise der Bewohner und Bauern der Umgebung.

Ausführliche Information über das Projekt:




Barockkirche Kloster Fischingen
Oel.Leinwand
57x70, 2012



Vertikale (Tannzapfenland)
Eitempera auf Leinwand
100x125, 2013



Bilder

Farbräume
03.B28
Eitempera.Baumwolle
100x125
Fr. 2700

Farbräume
03.B29
Eitempera.Baumwolle
100x125
Fr. 2700

Farbräume
04.B04
Eitempera.Baumwolle
100x125
Fr. 2700

Irritation
06.B17
Öl.Baumwolle
100x125
Fr. 2700

Irritation
06.B18
Öl.Baumwolle
100x125
Fr. 2700

Irritation
09.B01
Öl.Baumwolle
100x125
Fr. 2700